Zum Equal Pay Day am 7. März stellt Gleichstellungsbeauftragte informative Plakatausstellung online

Am 7. März ist dieses Jahr derEqual Pay Day. Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag im Jahr, an dem Frauen so viel Gehalt bekommen haben, wie Männer schon am 31. Dezember des Vorjahres verdient hatten. Zum EPD hat die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pinneberg Deborah Azzab-Robinson eine informative Plakatausstellung auf die Homepage gestellt.   

Laut statistischem Bundesamt beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied in Deutschland aktuell 18 Prozent und verringert sich damit viel zu langsam,“ sagt Deborah Azzab-Robinson, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pinneberg. „Wenn die Geschlechtergerechtigkeit nicht schneller umgesetzt wird, braucht es noch 131 Jahre bis zur Realisierung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Dies hat das Wirtschaftsforum für den Global Gender Gap Report 2022 ausgerechnet“.

Ein Indikator für Gleichstellung ist die Entgeltungleichheit. Für den Equal Pay Gap in Deutschland gibt es vielfältige Gründe. Erwerbstätige Frauen arbeiten fast zu 50% in Teilzeit, frauendominierte Berufe im pflegenden Bereich sowie im Dienstleistungssektor sind schlecht bezahlt und Frauen haben oft eine große Lücke in ihrer Erwerbsbiografie. Sie übernehmen überwiegend die gesellschaftlich wertvolle, aber unbezahlte Sorgearbeit für Kindererziehung und Pflege der Angehörigen. Die sog. Minijobs auf der 520-EUR Basis haben für Frauen eine nachteilige Wirkung: oft werden sie als Zusatzverdienst neben unbezahlter Sorgearbeit ausgeübt und führen nicht zu Sozialabgaben. All dies führt zu Altersarmut bei Frauen. Als Maßnahme zur Reduzierung der unterschiedlichen Bezahlung von Frauen und Männern wurde 2017 das Entgelttransparenzgesetz eingeführt. „Dieses Gesetz ist ein erster Schritt. Es gibt mittlerweile auch gerichtliche Entscheidungen, die Klägerinnen ein Auskunftsrecht zugesprochen haben. Darin liegt aber auch die Unzulänglichkeit dieser Regelung: eine einzelne Frau muss sich individuell mit ihrem Arbeitgeber, der über 200 Beschäftigte hat, auseinandersetzen, um sich gegen strukturelle Diskriminierungen von Frauen zu wehren. Außerdem geht es hier nur um einen Auskunftsanspruch, nicht um eventuelle Nachzahlungen selbst,“ so Azzab-Robinson.

„Leistungen der Daseinsvorsorge und soziale Leistungen wie Rente, Arbeitslosengeld, Erziehungsgeld und ähnliches leiten sich in der Regel nach Art und Höhe von dem Leitbild eines vollarbeitenden Menschen -also traditionell des Mannes- ab. Gesellschaftliche Sorgearbeit führt meistens nicht zu Anwartschaften, die ein existenzsicherndes unabhängiges Einkommen oder eine Absicherung im Alter ermöglichen. Davon müssen wir weg, wenn wir die finanziellen und sozialen Lebensumstände von Rentnerinnen und alleinerziehenden Müttern als auch von pflegenden Angehörigen nachhaltig verbessern wollen. Nur dann ist Armut nicht mehr weiblich!“

Gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Pinneberg setzt sich Azzab-Robinson seit vielen Jahren für eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ein. In diesem Jahr stehen die ungleichen Einkünfte von Künstlerinnen und Künstlern im Fokus.

Das Frauennetzwerk im Kreis Steinburg hat dieses Jahr eine informative Plakatausstellung herausgebracht, die ab dem 7. März 2023 auf der Seite der Gleichstellungsbeauftragten unter der Rubrik Stadt Pinneberg „Informationen und Broschüren“ verfügbar ist.

 

Foto: setzen sich für Entgeltgleichheit auch für Künstlerinnen und Künstlern ein:

Rechts nach links:
Eline Joosten: Gleichstellungsbeauftragte Stadt Uetersen,
Celia Letzgus: Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Halstenbek,
Ulrike Cinieri: Gleichstellungsbeauftragte Stadt Bad Barmstedt,
Anja Dankworth: Gleichstellungsbeauftragte Stadt Tornesch,
Nina Timmermann: Gleichstellungsbeauftragte Gemeinde Rellingen,
Deborah Azzab-Robinson, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Pinneberg,
Magdalena Drexel, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Wedel