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Ein neues Mahnmal für Pinneberg

Das NS-Bauwerk am Fahlt/Bahnhofsvorplatz ist 2016 unter Denkmalschutz gestellt worden, als „Zeugnis, das Aufschluss über die nationalsozialsozialistische Diktatur und die damalige Kriegsverherrlichung gibt.“ Die Ratsversammlung hat daraufhin im Juli 2017 beschlossen, eine bauliche Ergänzung erstellen zu lassen, die das Bauwerk zum Mahnmal werden lässt. Nach einem Wettbewerb für Schüler*innen und Künstler*innen entschied sich die Ratsversammlung im Februar 2022 einstimmig dafür, den Entwurf – siehe Bild unten – zu realisieren. Entstehen wird ein dreifach durchbrochener steinerner Sitzkreis, in dessen Innerem die Worte „Frieden“, „Freiheit“ und „Toleranz“ eingraviert sind.

Alle Ratsversammlungsfraktionen haben dazu aufgerufen, für dieses Projekt zu spenden. Spenden sind weiterhin erwünscht.

Die Christuskirchengemeinde unterstützt das Mahnmal-Projekt.

Update April 2024:

Die Realisierung des Baus der Mahnmalerweiterung am Pinneberger Bahnhof ist einen großen Schritt weiter: Die Stadt Pinneberg und der Künstler F. Jörg Haberland haben, wie von der Politik im Dezember 2023 beauftragt, einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen und unterschrieben, in dem die Rahmenbedingungen festgelegt sind. Die Errichtung des Mahnmals kann nun in die Umsetzung gehen. Der Künstler F. Jörg Haberland wird jetzt mit der Gestaltung beginnen können.

Bild vergrößern: Pressefoto-Mahnmal-Pinneberg © Stadt Pinneberg
Der Künstler F. Jörg Haberland (links) und Bürgermeister Thomas Voerste (rechts) präsentieren im Beisein von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Denkmal und der Mahnmal-Initiative sowie Kommunalpolitikern den Entwurf des Mahnmals, wie es am Pinneberger Bahnhof entstehen soll.

„Ich freue mich, dass nach der Vertragsunterzeichnung nun die konkrete und handwerkliche Arbeit zum Bau des Mahnmals beginnen kann. Dafür wünsche ich Jörg Haberland alles Gute und bin schon jetzt gespannt auf das Kunstwerk“, sagte Bürgermeister Thomas Voerste während eines Pressetermins am bestehenden Kriegerdenkmal gegenüber dem Bahnhof. Der Bürgermeister dankte zudem allen Beteiligten und insbesondere der Arbeitsgruppe Denkmal sowie der Mahnmal-Initiative zur Umsetzung der Erweiterung für ihr Engagement.

Das neue Mahnmal soll aufgestellt werden, sobald die Arbeiten am Pinneberger Bahnhof fertiggestellt sind. Die fachgerechte Lagerung des Kunstwerkes bis zur Aufstellung wird durch den Künstler gewährleistet.

Update Oktober 2024:

Das neue Mahnmal am Pinneberger Bahnhof nimmt Form an, die Erstellung des Steinkreises liegt voll im Zeitplan. Das hat der Künstler F. Jörg Haberland jüngst bei einem Besuch in Pinneberg mitgeteilt. Entstehen wird ein dreifach durchbrochener steinerner Sitzkreis, in dessen Inneren die Worte „Frieden“, „Freiheit“ und „Toleranz“ eingraviert sind. Zudem soll es in einiger Entfernung zu dem Sitzkreis eine Glastafel geben. Beides wird die Stele aus NS-Zeiten, die seit 2016 unter Denkmalschutz steht, ergänzen und historisch einordnen.

„Was die Steine betrifft, sind wir fast fertig“, erläuterte Haberland. Sie stammen aus einem Granitgebirge in der Nähe von Passau, Haberland war für die Auswahl der Steine selbst im Steinbruch. Der Sitzkreis wird aus drei Elementen bestehen, jedes hat ein Gewicht von zirka 650 Kilogramm, die Bogenlänge pro Element beträgt fünf bis sechs Meter. Der gesamte Durchmesser des neuen Mahnmals wird sechs Meter betragen.

Bild vergrößern: Mahnmal_PI © f.joerg haberland
Daniel Braun, Projektleiter im Granitwerk Kusser AG, und Beate Westermeier, Partnerin von F. Jörg Haberland, begutachten in einer Werkhalle von Kusser eines der Elemente aus Granit. Dort soll das Wort »Toleranz« stehen.

„Ich habe bereits das Schriftband für ein Element entworfen“, berichtete der Künstler. Die Wörter „Frieden“, „Freiheit“ und „Toleranz“ sollen in 26 Sprachen zu sehen sein. Für Haberland gilt es dabei, Fragen nach der Schriftgröße und der Schrifttype sowie weitere gestalterische Details zu klären. „Wichtig ist, wie sich alles in das gesamte Bild einfügt“, so F. Jörg Haberland.

Der Künstler aus München hat sich bei seinem Besuch in Pinneberg mit engagierten Schüler*innen ausgetauscht, mit Mitgliedern der Mahnmalinitiative getroffen und war im Rathaus der Stadt zu Gast. Bei letztgenanntem Termin wurden unter anderem Fragen nach dem genauen Standort des Mahnmals sowie zu dessen konkreter Errichtung nebst technischen Details erläutert. „Jetzt gilt es, sich an die Voraussetzungen vor Ort anzupassen und diese bei der Projektumsetzung einzubeziehen“, sagte Haberland. Im Zuge des Bahnhofumbaus wird auch der Bereich nördlich der Schienen neugestaltet und im Rahmen dieser Arbeiten soll auch das neue Mahnmal errichtet werden.

„Ich freue mich, dass die Arbeiten von Herrn Haberland gut voranschreiten und er alle Beteiligten regelmäßig über den Fortgang informiert. Es ist spannend zu sehen, wie solch ein Projekt Stück für Stück Form annimmt“, sagt Bürgermeister Thomas Voerste.


Mehr zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite der Christuskirche Pinneberg